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Der Alumni-Verein für Bio- und Geowissenschaften

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Nach dem Studium ist vor dem Berufseinstieg

Berufsorientierungsseminar für Geographiestudenten

„Was machst du denn damit?“ Diese Frage bekommen Geographie-Studenten nur allzu oft in Bezug auf ihre Berufsaussichten nach dem Studium zu hören. Im Gegensatz zu einem Medizin-, Jura- oder Lehramtsstudium ist mit Geographie kein eindeutiges Berufsbild verbunden. Geographen können aufgrund ihres breit angelegten Studiums, das sich den Mensch-Umwelt-Beziehungen auf allen Maßstabsebenen widmet, in der Wirtschaftsförderung genauso einen Arbeitsplatz finden wie in Raum- oder Landschaftsplanung, in der Immobilien- oder Versicherungswirtschaft, in der Entwicklungszusammenarbeit, in der Forschung oder in der Einzelhandelsentwicklung.

Wie in diesem unübersichtlichen Arbeitsmarkt für Geographen der Berufseinstieg gelingen kann, war Thema einer Veranstaltung, die am 3. Juni 2016 am Geographischen Institut der Universität Bayreuth stattfand. Die Vortragsveranstaltung wurde als Praxisforum von Sebastian Norck (Abteilung Stadt- und Regionalentwicklung) gemeinsam mit Luisa Linek (Mitglied im Vorstand des Deutschen Verbands für Angewandte Geographie) organisiert und von BcG Alumni e.V. finanziell unterstützt. Ziel war es, unter der Leitfrage „Geographiestudium – und dann?“ einen Überblick über Berufsmöglichkeiten für Geographen zu bieten. Dazu wurden Geographen aus der Berufspraxis und Personalreferenten eingeladen, die über die Kompetenzen referierten, die Berufsanfänger mitbringen sollten. Die Veranstaltung fand ein breites Interesse, mehr als 40 interessierte Studierende aus Bayreuth und anderen Universität diskutierten mit den Referenten über den Berufseinstieg nach dem Geographiestudium.

Zu Beginn des Praxisforums zeigte Sebastian Norck mit Blick auf die üblichen Diskussionen über den Status des Geographen als „Universal-Laien“, dass das Geographie-Studium eher zum „Allround-Talent“ macht, weil es viele Schnittstellen zu unterschiedlichen Nachbarfächern – von Betriebswirtschaftslehre über Politikwissenschaft bis Informatik – aufweist und ganz unterschiedliche Spezialisierungen ermöglicht. In kurzen Vorträgen präsentierten anschließend Lea Gulich (TenneT TSO GmbH, Bayreuth), Maximilian Stöhr (Büro PLANWERK, Nürnberg und Schwarzenbach a.d.Saale), Luisa Linek (GfK Geomarketing GmbH, Hamburg) und Michael Kreißl (Regierung der Oberpfalz, Regensburg) ihr jeweiliges Berufsfeld. Sie referierten über die Fähigkeiten, die sie aus dem Geographiestudium für ihren Arbeitsalltag, der von der Energiewirtschaft bis zur Landes- und Regionalplanung reicht, mitnehmen konnten. Tino Benker-Schwuchow (BNP Paribas Real Estate Holding GmbH, Frankfurt am Main) berichtete als Leiter des Human-Ressource-Bereichs eines international tätigen Unternehmens darüber, worauf bereits im Studium für den weiteren Berufsweg geachtet werden sollte.

Die Referenten motivierten die Teilnehmer der Veranstaltung, selbstbewusst mit ihren fachlichen und methodischen Kompetenzen auf den Arbeitsmarkt zu gehen, schließlich wird im Geographiestudium vernetztes Denken vermittelt, was in vielen Berufen zunehmend wichtig sei. Außerdem wurde darauf hingewiesen, sich nicht nur kontinuierlich über den Arbeitsmarkt für Geographen zu informieren, sondern sich schon als Student auch über seine eigenen Anforderungen an das künftige Arbeitsgebiet Klarheit zu verschaffen, um sich gezielt spezialisieren zu können. Um zum Spezialisten für bestimmte Berufsfelder zu werden, gibt es viele Möglichkeiten, Weichen frühzeitig zu stellen: durch Praktika, die dabei helfen, Berufsfelder kennenzulernen, durch Nebenfächer und spezielle Methodenkurse oder durch die Vertiefung spezieller Kenntnisse in der Abschlussarbeit. Alle Referenten stellten zudem die Bedeutung von Netzwerken für einen erfolgreichen Berufseinstieg heraus, sei es im Kreis der Kommilitonen oder durch die Mitgliedschaft in Vereinen und Berufsverbänden.

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